Der Mensch besitzt die Fähigkeit, nicht zu vergessen und sich zu erinnern. Eine Fähigkeit, die uns lernen lässt und mit der wir unser Leben als Individuum und Gesellschaft gestalten. Ich frage mich, wie sehr beeinflussen meine Erinnerungen meine jetzigen Handlungen und welche Ereignisse sind in meinem Leben von solcher Bedeutung, dass ich sie in meinem Gedächtnis als Erinnerung bewahre? Wie wird diese Erinnerungsleistung auf ein Kollektiv übertragen? Welche Erinnerungen an historische Momente sind für eine Gesellschaft bedeutend und wieviel Raum, Form, Ort und Zeit sollte man den Erinnerungen geben? Welchen Ereignissen liegt eine solch historische Bedeutung inne, dass sie zu einer identitätsstiftenden Erinnerungskultur für die Zukunft gehören sollten und wer entscheidet das?
Das Recherchethema KOLLEKTIVES GEDÄCHTNIS Die Bedeutung von Vergangenheit werde ich auf verschiedenen Ebenen erforschen: historisch, soziologisch, psychologisch und kulturell. Jeder dieser Bereiche bietet einen spezifischen Blick auf die Bedeutung des Vergessens und Erinnerns für das Individuum und die Gemeinschaft. Es spannt sich ein Netz der Betrachtungen, welches sich letztlich ergänzt und Überschneidungen bieten wird, aus denen ich eine thematische Grundlage mit künstlerischem Potential für die Weiterverarbeitung generieren möchte.
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